Energie sparen in der Küche

Energie sparen in der Küche

11 Tipps für den Geldbeutel und die Umwelt

Beim Blick auf die Stromnachzahlung könntest du dir die Haare raufen?! Du weißt nicht, wie du noch mehr Energie sparen kannst, ohne an Lebensqualität einzubüßen? Ich verrate dir was: Es sind oftmals die kleinen Stellschrauben, an denen wir drehen können, um etwas zu verbessern. Als Food-Bloggerin stehe ich oft in der Küche. Und natürlich weiß ich, dass Herd und Ofen Energie fressen. Soll ich deswegen aufs Bloggen verzichten? Sollst du auf eine warme Mahlzeit verzichten, um Energie zu sparen? Die Antwort lautet zwei Mal: Nein!

Kühlen, gefrieren, kochen, spülen: Das alles verbraucht Strom. In einem Durchschnittshaushalt verbraucht die Küche etwa ein Drittel des Strombedarfs. Plus… Minus. Das hängt zum einen davon ab, wie stark die Küche genutzt wird, zum anderen aber auch von der Energieeffizienz der Elektrogeräte. Als ich mir nach meinem letzten Umzug neue Küchengeräte angeschafft habe, habe ich großen Wert auf die Energieeffizienzklassen gelegt. Geräte mit guten Energieeffizienzklassen sind zwar in der Anschaffung etwas teurer. Allerdings hast du die Kosten schnell wieder draußen, weil deren Strombedarf deutlich geringer ist. Aber nein, keine Sorge: Du musst nicht gleich neue Geräte anschaffen, wenn du Energie sparen und damit Natur und Geldbeutel schonen willst. Ich verrate dir 11 kleine Tipps, die du sofort umsetzen kannst. Sie mögen zwar klein erscheinen, können in der Summe aber einen großen Unterschied machen. Bist du bereit?

1. Jeder Topf hat einen Deckel

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Topf auf den Deckel! Damit kannst du Strom sparen.

Es sei denn, es handelt sich um einen Wok. Wusstest du, dass ein Topf mit Deckel beim Kochen bis zu einem Drittel weniger Energie verbraucht, als wenn du keinen Deckel verwendest? Ganz schön viel, oder? Aber eigentlich erklärt es sich von selbst: Durch den Deckel kann die Wärme nicht entfliehen und verbleibt im Topf. Also Deckel auf den Topf beim Kochen! Immer? Nein, aber meistens. Sinn macht das bei allen Gerichten, bei denen die Feuchtigkeit im Topf bleiben darf, wie etwa Currys, Suppen und Schmorgerichte. Wenn du allerdings eine Soße reduzieren willst, wie zum Beispiel bei dieser veganen Bratensoße, dann muss die Flüssigkeit entweichen können: In so einem Fall auf den Deckel verzichten, auch wenn es Energie verschwendet.

Und noch ein weiterer Tipp am Rande: Wähle immer die passende Herdplatte für die Topfgröße. Das spart Energie. Ist dein Topf zu klein für die Platte, geht zu viel Energie ins Nichts verloren. Umgekehrt genauso: Ist dein Topf zu groß für die Platte, geht viel Energie für das Erhitzen des Topfes drauf. Beim Kochen von Nudeln, Gemüse, Kartoffeln und Co. ist es übrigens immer ratsam, mit so wenig Wasser wie möglich im Topf zu kochen. Für eine handvoll Pasta muss der Topf nicht randvoll mit Wasser gefüllt sein.

2. Kleinere Küchengeräte verwenden

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Mit dem Wasserkocher kannst du Wasser, etwa zum Kochen von Nudeln, schon vorab erhitzen.

Größere Elektrogeräte verbrauchen in der Regel mehr Strom als kleinere. In der Küche gibt es zu den großen Geräten zahlreiche Alternativen. Anstelle des Mixers kannst du zum Beispiel den Pürierstab verwenden. Ich nutze gerne auch die Heißluftfritteuse anstelle des Ofens. Das spart nicht nur Energie, sondern auch Zeit. Beim Foodsharing ergatterte Brötchen vom Vortag werden bei mir mit Hilfe des Toasters anstatt des Ofens wieder knackig. Wenn du einen Schnellkochtopf hast, nutze diesen anstelle eines normalen Kochtopfs. Die Frage, die du dir beim Kochen und Backen immer stellen solltest, lautet: Mit welchem Gerät komme ich energieeffizient zum Ziel? So kannst du zum Beispiel auch das Wasser zum Kochen von Nudeln, Reis und Co. im Wasserkocher vorkochen. Beim Backen verwende ich lieber die Hände als die Küchenmaschine zum Kneten des Teiges. Damit sparst du nicht nur Energie und Abwasch, sondern tust deinen Fingergelenken auch noch Gutes. Teigkneten ist eine gute Arthroseprävention.

3. Auf Vorheizen verzichten

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Statt Ober- und Unterhitze lieber mal auf Um- oder Heißluft umschwenken.

In vielen meiner Rezepte findest du die Angabe „Backofen vorheizen“. Aber muss das wirklich immer sein? Ich verrate dir was: Nein! Vorheizen muss nur dann sein, wenn Gerichte von Anfang an eine hohe Temperatur benötigen, etwa um aufzugehen oder um eine Kruste zu bekommen. Brötchen, Brot, Plätzchen und frische Pizza solltest du im besten Fall im vorgeheizten Ofen backen. Bei vielen anderen Gerichten, oder auch lediglich beim Aufbacken, kannst du dir getrost die 10 Minuten Zeit und den Strom sparen, um den Backofen auf Betriebstemperatur zu bringen.

Zusatz-Tipp: Die Backofen-Funktion Ober- und Unterhitze verbraucht viel mehr Energie als etwa Umluft oder Heißluft. Also besser mit den beiden Letzteren arbeiten. Und damit du nicht noch alles andere mit heizt, was gar nicht erhitzt werden muss, kann ich dir empfehlen, im Ofen überflüssige Bleche oder den Rost herauszunehmen, wenn dieser in Betrieb ist.

4. Restwärme nutzen

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Herdplatte ausschalten und dein Essen mit der Restwärme garen: Das funktioniert super.

Diesen Tipp verfolge ich schon seit Jahren: Restwärme. Wenn Herdplatte und Backofen in Betrieb sind, kühlen sie nicht direkt ab, sobald man sie abstellt. Dieses Wissen kann man sich zu Nutzen machen, indem man die Herdplatte  schon ein paar Minuten vor Ende der Garzeit herunterdreht, und den Backofen ein paar Minuten eher ausschaltet und mit der Restwärme weiterbackt. Richtig einfach und spart Strom und Geld. Die Generation unserer Großeltern hat diesen Tipp übrigens schon gekannt: Früher war es Gang und Gäbe, halbgares Essen vom Ofen zu nehmen und eingewickelt ins warme Bett zu packen, um dort innerhalb von einigen Minuten bis hin zu Stunden völlig gar zu werden.

5. One-Pot-Gerichte zubereiten

Ratatouille
One-Pot-Gerichte: Wenn nur ein Topf zum Einsatz kommt, brauchst du weniger Energie.

Ich liebe One-Pot-Gerichte. Denn was ich nicht liebe, ist der Abwasch. Trotz Spülmaschine spüle ich große Sachen wie Töpfe und Schüsseln lieber mit der Hand, um sie schnell wieder verfügbar zu haben. Bei One-Pot-Gerichten bleibt aber nicht nur der Stapel an Geschirr am Ende aus. Wenn du mit nur einem statt mit zwei oder drei Töpfen auf dem Herd arbeitest, kannst du auch Energie sparen. Win-win würde ich sagen!

 

 

6. No-Bake-Kuchen und kalte Gerichte

vegane Erdbeer-Sahne
No-Bake-Kuchen sind lecker und haben den Vorteil, dass sie ohne Backen auskommen.

Und damit sind wir direkt beim nächsten Punkt. Weniger ist manchmal mehr. Manchmal muss es vielleicht gar keine warme Mahlzeit sein. Vor allem an warmen Sommertagen können auch Salate und kalte Suppen sättigend sein und den Körper nicht noch mehr in Hitzewallungen bringen. Was mich zunehmend mehr abholt, sind außerdem No-Bake-Kuchen. Die gehen schnell, sind mit weniger Aufwand verbunden, müssen nicht erst auskühlen – und schmecken mega lecker. Und das Gute ist – der Name sagt es schon: Diese Kuchen müssen nicht backen. Eine Auszeit für den Ofen. Eine weitere Gelegenheit, um Strom zu sparen.

7. Kühlschrank schonen

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6 Grad Celsius reichen im Kühlschrank absolut aus. Es muss nicht kälter sein.

Geht das Licht im Kühlschrank wirklich aus, wenn man die Tür schließt? Wer weiß das schon. Aber verlassen wir uns einfach drauf. Worauf bei mir ebenfalls Verlass ist, ist Gelüste nach… ja, nach was eigentlich?! Vielleicht kennst du es auch: Du denkst dir „Ich könnte irgendwas essen“, weißt aber nicht so recht was. Und damit beginnt bei mir die Suche. Ich schaue im Küchenschrank, in der Schulbade und auch im Kühlschrank in freudiger Erwartung, dass mich DAS, von dem ich gar nicht so recht weiß, was es ist, förmlich anspringt und sagt: „Iss mich.“ Blöd nur, wenn dabei der Kühlschrank jeden Tag unnötig geöffnet wird, nur um einen Blick hinein zu werfen. Deshalb: Nicht unnötig in den Kühlschrank gucken und auch nicht länger als notwendig auflassen.

Extratipps in Sachen Kühlschrank:

  • Für maximale Energieeffizienz sollte dieser nur zu zwei Dritteln gefüllt sein.
  • Die Kühltemperatur sollte bei 6 bis 7 Grad liegen. Kälter brauchen es die meisten Lebensmittel nicht.
  • Warme Sachen erst auskühlen lassen, ehe du sie in den Kühlschrank packst.
  • Umgekehrt lohnt es sich jedoch, Gefrorenes im Kühlschrank auftauen zu lassen. Das gefrorene Lebensmittel kühlt den Kühlschrank mit, wodurch dieser weniger Energie braucht, um herunterzukühlen.

 

8. Küchengeräte sauber halten

Versteht sich eigentlich von selbst, oder? Schmutz und Co. werden beim Erwärmen oder Kühlen ebenfalls erwärmt oder gekühlt. Unnötige Energiefresser! Deshalb lohnt es sich, regelmäßig den Wasserkocher zu entkalken, den Gefrierschrank abzutauen, falls er das nicht von alleine macht, und die Mikrowelle von Essensresten zu befreien.

9. Aufwärmen: Mikrowelle oder Herd?

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Kleine Portionen wärmst du energieeffizienter in der Mikrowelle statt auf dem Herd auf.

Stichwort Mikrowelle: Bei Essensresten vom Vortag solltest du nach Möglichkeit beim Erwärmen besser auf die Mikrowelle als auf den Herd zurückgreifen. Das lohnt sich dann, wenn es um kleine Essensmengen geht, also vor allem bei Einzelportionen oder in Single-Haushalten. Bei großen Mengen, für die die Mikrowelle häufiger hintereinander genutzt werden müsste, kann der Herd durchaus energieeffizienter sein.

 

10. Gefrorenes auftauen lassen

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Vor dem Erhitzen solltest du Gefrorenes zunächst komplett auftauen lassen.

In meinen Rezepten rate ich dir oft dazu, Reste einfach einzufrieren, um eine schnelle Mahlzeit an einem anderen Tag zu haben. Größere Mengen zu kochen und dann einzufrieren ist ein Punkt, mit dem du bereits Energie sparen kannst. Ein weiterer ist, wenn du das eingefrorene Essen nicht sofort in den Topf schmeißt, wenn der Hunger kommt, sondern es erst komplett bei Zimmertemperatur auftauen lässt, ehe du es erhitzt.

 

 

11. Hülsenfrüchte einweichen

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Wenn du Hülsenfrüchte vor dem Verzehr einweichst, sind sie nicht nur bekömmlicher, sie sind auch schneller gar beim Kochen.

Nicht nur gut für die Bekömmlichkeit, sondern auch für den Geldbeutel und die Umwelt: Wenn du Hülsenfrüchte vor der Zubereitung in Wasser einweichst, haben sie zum einen weniger Blähpotential (“Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen”), zum anderen brauchen sie beim Kochen deutlich kürzer und schonen damit unsere Energieressourcen. Ungeduldige Menschen wie ich profitieren von diesem Tipp also gleich doppelt. Wenn du häufig getrocknete Kichererbsen oder getrocknete Bohnen kochst, macht sich dieser Tipp stark beim Stromverbrauch bemerkbar. Denn die brauchen teils echt lange auf dem Herd. Ungeschälte rote oder gelbe Linsen musst du übrigens nicht einweichen. Diese sind in etwa 10 Minuten gar und damit das Fast Food unter den Hülsenfrüchten – und noch dazu vielseitig verwendbar und lecker.

Welche Tipps befolgst du schon oder findest du interessant? Hast du weitere Tipps, um in der Küche Energie zu sparen? Teil sie gerne in den Kommentaren. So können wir alle noch voneinander lernen.

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