Manche Kuchen vergisst man nie: die Walnussschnitte zum Beispiel, die es früher regelmäßig bei uns zu Hause gab. Sie hatte den leckersten Guss, den man sich vorstellen kann. Einen Zuckerguss mit Kaffeearoma. Und ja, obwohl ich keinen Kaffee mag, mochte ich den Kuchen mit dem Kaffee-Zuckerguss richtig gern. Das Rezept hatte irgendwer handschrifftlich auf einem kleinen Zettel festgehalten und in das Rezepte-Ringbuch gelegt, in dem ein ganzer Stapel an losen Zetteln, aus Magazinen herausgerissenen Rezepten und anderen Fundstücken, die man mal nachkochen oder -backen wollte, herumflatterte. Und wie dem so ist: Als ich irgendwann den Zettel mit dem Rezept für die Walnussschnitten suchte, war er nicht mehr da. Jeder aus der Familie erinnerte sich an den Kuchen, aber niemand wusste, wo der Zettel abgeblieben war, geschweige denn, was so genau darauf stand. Und man könnte meinen, das wäre jetzt das Ende der Walnussschitte in unserer Familie.
Pustekuchen! Wenn jeder in der Familie seinen Senf dazu gibt, kommt am Ende ein Rezept raus, das dem in unserer Erinnerung zumindest sehr nahe kommt. Allerdings wollte ich ja ohnehin nicht das Originalrezept. Denn in meiner Küche ist nur Platz für vegane Walnussschnitte. Die 4 Eier, die normalerweise in den Teig kommen, lassen sich super ersetzen, ohne dass die Konsistenz des Kuchens darunter leidet. Und Butter kannst du ja ohnehin durch vegane Margarine ziemlich leicht austauschen. Und voilà: Hier ist das Rezept. Ich mache mich derweil schon wieder ans Nüsse knacken. Denn die vegane Walnussschnitte eignet sich neben dem Herstellen von Walnusslikör hervorragend, um die Nussvorräte im Keller aufzubrauchen.
In der Zwischenzeit kannst du den Guss vorbereiten: Vermenge dazu den Puderzucker mit dem Kaffeepulver, dem Rum und dem heißen Wasser. Der Guss sollte zähflüssig sein. Sobald der Kuchen fertig ist, muss es schnell gehen: Verteile den Guss gleichmäßig auf dem noch heißen Kuchen und schneide die Stücke bereits vor. Setze dann auf jedes davon eine Walnusshälfte und lass den Kuchen anschließend auskühlen.
Wenn du kein Hanfmehl zur Hand hast, verwende einfach mehr Dinkelmehl. Hanfmehl verleiht dem Kuchen zusätzlich Protein, ist aber in geringen Mengen kein Geschmacksträger.