Vegansein ist manchmal ein Trauerspiel. Wie sehr habe ich zum Beispiel befürchtet, nie wieder Donauwelle essen zu können! Donauwelle – ein Kuchen, in dessen Teig normalerweise gleich fünf Eier gehören. Ein Kuchen, der vor allem von der Buttercreme lebt. Ein Kuchen, den ich vor meiner Zeit als Veganer geliebt habe. “Vanni, kannst du mir zum Geburtstag eine Donauwelle backen?”, regelmäßig gab meine Schwester früher Bestellungen bei mir auf. Und irgendwie rückte der Kuchen vor Kurzem wieder in mein Bewusstsein – und ging da auch nicht mehr weg. Kann man fünf Eier in einem Kuchen ersetzen? Die Antwort lautet: Nein! Das schafft kein Ei-Ersatz. Aber: Man kann mit dem Rezept ein wenig experimentieren und hoffen, dass es irgendwie so wird, wie man es sich vorstellt.
Und das habe ich getan. Das alte normale Rezept wurde rausgekramt und studiert. Was kann man belassen? Was lässt sich wie ändern, damit der Teig in Sachen Konsistenz und Geschmack nicht beim Weglassen der Eier leidet? Grübel. Grübel. Meine erste vegane Donauwelle wurde prompt gebacken, als sich Besuch angekündigt hat. Manchmal bewirkt ein bisschen Druck ja Wunder: Der Kuchen ist für eine Premiere nämlich prächtig gelungen. Das habe ich natürlich auch meinem Freund zu verdanken. Wie du weißt, bin ich eine absolute Niete im Puddingkochen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe habe ich ihm übertragen – damit ich den Pudding dann weiter zu Buttercreme verarbeiten kann. Geglückt! Teamwork zahlt sich in der Küche aus: Mein süßer Traum von einer veganen Donauwelle ging so in Erfüllung … ohne Eier, aber mit (veganer) Buttercreme. Mein Freund hat natürlich auch ein Stückchen abgekriegt als Dank für seinen Lohn.
Lass die Schattenmorellen in einem Seiher gut abtropfen. Schnapp dir deine Rührschüssel und mach dich an den Teig: Vermenge dazu mit dem Handrührer 125 g vegane Butter mit Mehl, Backpulver, Vanillezucker, Zucker und etwa 250 ml Pflanzenmilch. Der Teig sollte sehr geschmeidig sein – im Zweifel noch etwas Pflanzenmilch unterrühren. Optional kannst du auch noch einen Schuss Kirschwasser oder Kirschessig in den Teig geben.
Heize den Backofen auf 200 Grad vor. Verteile 2/3 des Teiges gleichmäßig mit einem Schaber auf deinem eingefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Backblech. Das restliche Drittel mit dem Kakao verrühren und auf dem hellen Teig verteilen. Nun mit einer Gabel Wellen ziehen. Verteile als Nächstes die Kirschen gleichmäßig auf dem Teig und backe den Kuchen im vorgeheizten Backofen für etwa 30 Minuten.
Sobald der Kuchen fertig gebacken ist, gut auskühlen lassen. In der Zwischenzeit kannst du dich an die vegane Buttercreme machen. Koche dazu aus einem 3/4 Liter Pflanzenmilch, 3 EL Zucker und dem Puddingpulver einen Pudding. Lass ihn etwas auskühlen und rühre ihn dabei regelmäßig um. Optional kannst du noch ein bisschen Bourbon-Vanille einrühren. Gib nun nach und nach 250 g zimmerwarme vegane Butter dazu und verrühre alles gut.
Die fertige Buttercreme auf den erkalteten Kuchen streichen. Sobald sie etwas fest geworden ist, die Kuvertüre im Wasserbad zum Schmelzen bringen und gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen. Die Donauwelle vor dem Anschneiden gut erkalten lassen, damit die Buttercreme und die Kuvertüre etwas gehärtet sind.
Blechkuchen ist immer eine ganze Menge. Deshalb gefriere ich Reste der Donauwelle gerne portionsweise ein. Kündigt sich Besuch an, kannst du einfach ein paar Stückchen auftauen – und hast spontan Kuchen auf dem Tisch stehen.