Die einen lieben es, die anderen hassen es: Die Rede ist vom Oktoberfest. Egal ob Münchner Wiesn, Stuttgarter Wasn oder irgendeine regionale Auflage: Die Zelte sind immer brechend voll. Dieses Jahr setzt das Oktoberfest allerdings eine Runde aus. Muss man deshalb auf alles verzichten? Nein! Ich selbst bin zwar kein Freund von Festzelt, Dirndl, Lederhosen, Händl und Haxn. Aber diese süßen Naschereien, die mögen wir doch alle gern. Die, die es auch auf der Kirmes gibt. Und dazu gehören Lebkuchenherzen. Wenn also die öffentlichen Oktoberfeste schon ins Wasser fallen, warum dann seinen Liebsten nicht damit eine Freude bereiten? Die sind nämlich ganz einfach und (wenn man vom Dekorieren absieht) schnell zu machen. Also los geht’s: Ran ans Nudelholz! Wir backen vegane Lebkuchenherzen!
Ich kann dir sagen: Es ist ein Fest, wenn im September die ganze Küche schon nach Lebkuchengewürz riecht. Dass es zum Zeitpunkt des Backens noch fast 30 Grad draußen hat, stört mich nicht im geringsten. Lebkuchen gehen immer. Schnell die Zutaten zusammenkneten, den Teig ausrollen, schöne Herzen aus dem Teig ausschneiden und ab damit in den Ofen. Oh, wie fein das riecht! Und wie schön das jetzt schon aussieht! Vegane Lebkuchenherzen sind ein Kinderspiel – du wirst sehen.
Was ein bisschen mehr Mühe bereitet, als das Backen selbst, ist das Dekorieren. Da stehen dir sämtliche Möglichkeiten offen. Aber da sind Geduld und ein ruhiges Händchen gefragt. Ich gebe zu: Beides nicht gerade meine Stärke. Aber ich reiße mich zusammen. Schließlich will ich mit den veganen Lebkuchenherzen anderen eine Freude bereiten und diese anderen sind es wert, dass der Zuckerguss die Finger verklebt, die Streudeko mit Fingerspitzengefühl aufgetragen werden will und die Küche hinterher aussieht wie ein Schlachtfeld. Vegane Lebkuchenherzen macht man schließlich nur einmal im Jahr: zum Oktoberfest. Und wenn auf das schon kein Verlass ist, auf Lebkuchenherzen muss keiner verzichten.
Heize den Backofen auf 170 Grad Umluft vor. Rolle den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5 mm dünn aus. Leg deine Herzschablone auf den Teig, schneide mit einem Messer das Herz aus und leg es auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Mit meiner Schablone habe ich zwei große (ca. 20 x 25 cm) und zwei kleine Herzen aus dem Teig herausbekommen. Backe die Herzen für etwa 20 Minuten im Ofen.
Die Lebkuchenherzen nach dem Backen auskühlen lassen. Dann kannst du sie nach Belieben verzieren. Der Klassiker ist natürlich ein netter Schriftzug mit Zuckerguss. Meine Spritztüte ist dazu nicht so gut geeignet, weil deren Aufsätze zu grob sind. Dir stehen aber alle Möglichkeiten zum Verzieren offen: Nüsse, Zuckerstreusel, Blüten aus Esspapier... es gibt inzwischen zahlreiche vegane Backdeko-Elemente. Diese gut an den Herzen trocknen lassen – dann kannst du sie verschenken oder auch selbst essen.
Vorsicht bei Backdeko: Viele konventionelle Elemente aus dem Supermarkt enthalten Karmin, ein roter Farbstoff, der aus Cochenilleschildläusen gewonnen wird. Vorsicht auch bei Zuckerperlen: Diese sind häufig mit Schellack überzogen, das aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Beides ist also nicht vegan!