Achtsamkeit

To-do-Liste 2019: Achtsamkeit lernen

(W)irre Gedanken zum Jahreswechsel

2019 steht vor der Tür: Es ist also an der Zeit, um auf die vergangenen Monate zurückzublicken. Aber weißt du was? Danach ist mir eigentlich gar nicht. Zum einen habe ich an meinem zweiten Blogger-Geburtstag im September schon einen Großteil des Jahres reflektiert, zum anderen leben wir ohnehin viel zu sehr in der Vergangenheit. Warum auf das Geschehene zurückblicken, wenn wir jeden Moment die Chance haben, den Augenblick und die Zukunft neu zu gestalten?

Was willst du mehr? Achtsamkeit!

Achtsamkeit
Hör auf dein Inneres!

Deswegen setze ich meinen Fokus in diesem Beitrag auf das, was mir fürs kommende Jahr wichtig ist. 2019 möchte ich unter das Stichwort “Achtsamkeit” stellen. Ein großes Wort, was vieles beinhaltet und voll umfassend wohl nie ganz gelebt werden kann. Deshalb fange ich erst mal mit einem Unterpunkt an: Achtsamkeit mir selbst gegenüber. Auf mich selbst hören. Meinen Körper, meine Seele. Was tut mir gut? Was schadet mir? Was kann ich tun, damit es mir noch besser geht? Wie schaffe ich die Dinge, die mir schaden, aus meinem Leben? Körper und Seele in Einklang bringen …

Der Körper ist schon auf einem ganz guten Weg. Ausgewogene Ernährung und Sport begleiten nicht erst seit gestern meinen Alltag. Wobei es natürlich immer Puffer nach oben gibt. Wenn ich mir die letzten Wochen so anschaue… Plätzchen, Glühwein … ja, es geht gesünder, wobei du weißt, dass ich kein Freund von Verboten bin: Wenn mein Körper nach Kohlenhydraten lechzt, dann bekommt er sie. Wenn mir nach einem Glas Wein ist, oder auch nach zwei: So what?

Sugar Sugar Baby!

Dennoch gibt es zwei Punkte, die ich gern auf meiner Jahres-To-do für 2019 abhaken würde. Na, kannst du dir denken, welche? Ta-daaaaa: Ich will (zumindest sobald die Weihnachtsleckereien aufgebraucht sind 😉 ) mit weniger Zucker ins neue Jahr starten. Und ja, ich hab’ eine leise Ahnung, was ich mir da vornehme. Zucker macht süchtig und weniger Zucker wird zumindest am Anfang mit schlechter Laune einhergehen. Fasten soll jedoch heilsam sein. Warum also dafür keine Entzugserscheinungen in Kauf nehmen? 🙂 Wusstest du nämlich, dass bereits 1989 der Zuckerverzehr rund 70% über der Verzehrempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lag? 2006 waren es bereits 120%. Inzwischen dürften wir die Marke von 150% locker geknackt haben … und das ist erschreckend.

Im Gegensatz dazu gelingt es uns nicht, eine andere Marke zu knacken: nämlich die von der DGE empfohlene Tageszufuhr von Gemüse. 400 g Gemüse am Tag – unabhängig von der Ernährungsweise. Wenn du dir mal das Gewicht von Salat, Spinat, Tomaten und Co. anschaust, ist das schon verdammt viel. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, welche Menge an Gemüse ich jeden Tag verzehre. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass es von dem Richtwert weit entfernt ist. Und das, obwohl ich zu den Menschen gehöre, die oft Gemüse mit Gemüse und dazu noch einen Salat essen. 2019 soll also der Tisch ein bisschen üppiger gedeckt werden: Mehr Gemüse für die Schürzenträgerin 😉 Wie genau das im Alltag aussehen wird: keine Ahnung. Im Büro vielleicht einfach mal ein bisschen Rohkost statt Schoki. Mehr Gemüseaufstriche aufs Brot. Öfter mal Zoodles mit selbstgemachtem Gemüse-Pesto. Mir wird schon etwas einfallen. Wenn es dich interessiert, lasse ich dich gern an dem Experiment teilhaben.

Lessons for Life – von Taxifahrer Lele

Achtsamkeit
Schönheit liegt in den kleinen Dingen des Alltags!

In Sachen Achtsamkeit geht es dann auf mentaler Ebene weiter. Da ist der Handlungsbedarf weitaus größer. In der Hinsicht war meine Reise nach Bali im September sehr inspirierend. Von den Hindus können wir uns noch eine ganze Menge abschauen. Entschleunigung. Freundlichkeit. Akzeptanz. Ich erinnere mich noch an eine Fahrt mit unserem Taxifahrer Lele in den überfüllten Straßen von Ubud im Feierabendverkehr. Die Straßen dicht. Rollerfahrer, die versuchen sich durchzuschlängeln. Senkende Hitze. Und was machen die Balinesen? Sie warten lächelnd und fügen sich dem Schicksal. “Warum flucht hier keiner? Warum gibt es kein Hupkonzert?”, fragte ich unseren Fahrer, als ich mir vorstellte, welche Reaktionen ein solches Verkehrschaos in Deutschland auslösen würde. Die Antwort von Lele war eigentlich sehr naheliegend und liegt uns im Alltag dennoch so fern: “Es ändert nichts an der Situation, sich über Dinge aufzuregen, die man gerade eh nicht ändern kann.” Jetzt wirst du lachen. Denn ja: Eigentlich muss man für so eine Erkenntnis nicht bis ans andere Ende der Welt reisen. Aber dort wird diese Erkenntnis im Gegensatz zu hier nicht nur erlangt, sondern auch gelebt.

Und wenn ich mir die Worte von Lele genauer durch den Kopf gehen lasse, lassen sie sich auch ganz einfach umdrehen in: “Rege dich nicht über Dinge auf, wenn du sie ändern kannst.” Vor ein paar Jahren, als ich noch ein trotziger Teenager war, fiel es mir furchtbar leicht, nach dem Motto “Love it, change it or leave it” zu leben. Dass man damit Leute vor den Kopf stößt, steckt man in dem Alter leichter weg. Ist man jedoch erwachsen, wird man zu oft einfach in Rollen und Funktionen hineingedrängt in dem Wissen: Mit jedem Widerstand wird man irgendwo anecken. Und was hat es zur Folge? Wir leben das Leben, das andere von uns erwarten. Und stellen dabei oftmals bewusst die eigenen Bedürfnisse hintenan. Wie oft erwischst du dich dabei, Dinge zu tun, die du in erster Linie nicht für dich, sondern für andere tust? Weil man es von dir erwartet? Weil du es anderen recht machen willst? Weil du denkst: Naja, ist doch nur halb so wild? Weil du glaubst: Ach dieser kleine Gefallen… Wie oft hörst du dabei auf dein inneres Ich? Das sich insgeheim dagegen sträubt? Das manche Dinge ethisch oder moralisch nicht vertreten kann? Es wird einfach überhört.

Selbst-bewusst-sein

Achtsamkeit
Körper und Seele im Einklang…

Und damit bist du schon mittendrin: Das Glück und die Zufriedenheit anderer über dein/e eigene/s zu stellen. Es heißt immer, man solle sich selbst genug sein. Und ja: In Isolation würde das sicher ganz gut funktionieren. Im gesellschaftlichen Miteinander ist das allerdings ziemlich schwer. Es geht hier nicht um Egoismus und Egozentrik. Viele von uns sind davon meilenweit entfernt. Es geht darum das Leben zu führen, das man führen mag. Und wenn man dazu auch mal “Nein” sagen muss, andere vor den Kopf stößt, andere vielleicht sogar verletzt, Grenzen aufzeigt etc., dann ist das vielleicht nicht schön, aber in Ordnung. Denn es macht dich zufrieden, glücklich und ausgeglichen. Genau das, worum es eigentlich geht.

Vor Kurzem hat mir eine Freundin einen Artikel geschickt, der in die gleiche Richtung geht. “Welche Worte würdest du deinem 18-jährigen Ich mit auf dem Weg geben?” Diese Frage haben in dem Beitrag mehrere Frauen beantwortet. Mich hat es dazu inspiriert, mir darüber Gedanken zu machen. Wenn ich noch mal 18 wäre, von welchen Erkenntnissen, die ich mit den Jahren gewonnen habe, würde ich profitieren? Mit “Love it, change it or leave it” war ich damals auf einem ganz guten Weg. Heute würde ich hinzufügen: Lass dir nichts einreden. Lass dir in deine Entscheidungen nicht reinreden. Kein Wunsch ist zu groß. Kein Ziel zu hoch gesteckt. Kein Traum zu unrealistisch. Was du wirklich willst, kannst du auch erreichen. Lass dich auf dem Weg dorthin nur nicht von jemandem abbringen. Glaube an dich und deine Fähigkeiten. Stelle dein Herz über deinen Verstand. Sei dir deiner selbst bewusst. Und mach dir keinen Kopf darüber, was andere darüber denken oder sagen. Du hast nur dieses eine Leben, also leb es nach deinen Wünschen und Vorstellungen.

Achtsamkeit – im Hier und Jetzt

Achtsamkeit
Momente bewusst wahrnehmen und genießen …

In diesem Sinne schreibe ich “Achtsamkeit” auf meine Fahne, die ich für 2019 hisse. Mehr auf meine eigenen Bedürfnisse achten. Meine Gedanken und Reaktionen mehr reflektieren. Noch etwas mehr auf das achten, worauf es eigentlich ankommt. Meine innere Ausgeglichenheit finden. Was dabei hilft, ist oftmals einfach mal Zeit mit sich selbst zu verbringen. Sein eigener Buddy sein. Was außerdem dabei helfen soll: sich auf das Hier und Jetzt, den Moment zu besinnen. Die Gedanken einfach mal ziehen lassen. Meditation? Yoga? Beides kann helfen. In beidem sehe ich mich nicht. Zumindest noch nicht. Aber das muss auch nicht sein. 365 neue Tage liegen vor mir. Wer weiß schon, was sie bereit halten? Ist das nicht letztendlich auch egal, wenn du hier in diesem Augenblick einfach den Moment gestalten kannst? Nutze ihn – und zwar auf deine eigene Weise.

Ich wünsch dir einen guten Rutsch und alles Gute für 2019!

 

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