Was macht die Schürzenträgerin, wenn sie Winterspargel in ihrer Bio-Gemüsekiste hat? Sie flippt beim Anblick der sandigen Schwarzwurzeln regelrecht aus. Andere würden vielleicht fluchen, weil sie wissen, was für eine Sauerei mit der Zubereitung dieses Gemüses einhergeht. Aber ich juble innerlich. Denn ich liebe Schwarzwurzeln so sehr, bin tatsächlich nur häufig zu faul, sie zuzubereiten und kaufe sie deswegen selten gezielt. Wenn sie dann jedoch direkt vom Bauern ins Haus kommen, dann zücke ich den Schäler und scheue mich nicht vor Sand, Flecken und Kleberesten. Auf geht’s: Es gibt ein veganes Schwarzwurzel-Risotto. Und weil man an einem Montag ruhig auch ein Sonntagsessen zubereiten kann, gibt der kleine Gourmet in mir gleich noch Pfifferlinge hinzu. Wenn schon, denn schon.
Meine panierten Schwarzwurzelsticks habe ich dir ja schon gezeigt. Das Schwarzwurzel-Risotto nimmt weniger Zeit und Aufwand in Anspruch – und ist zugleich ein prima Workout für die Arme: Du rührst und rührst und rührst und rührst. Das liebt und braucht das Risotto einfach. Was mich bei Risotto immer wieder verblüfft, ist mit wie wenigen Zutaten dieses rundum gelungene Gericht auskommt. Zwei starke Geschmacksträger reichen aus – und das Gaumenglück ist vollbracht. Solche Gerichte gibt es zuhauf in der italienischen Küche. Deshalb muss man sie einfach lieben.
Wenn du für das Schwarzwurzel-Risotto keine Pfifferlinge finden solltest, kannst auch auch andere Pilze verwenden. Frische Pilze einfach schon direkt am Anfang mitdünsten. Was ich mir auch gut vorstellen kann: am Ende noch eine Portion Spinat zusammenfallen lassen und unter das Risotto heben. Das wird beim nächsten Mal getestet. Denn ich glaube, ich mache im Supermarkt keinen Bogen mehr um den Winterspargel: Wenn er mich anlacht, werde ich mich an das feine vegane Schwarzwurzel-Risotto erinnern und ihn mitnehmen. Über die Sauerei, die er in der Küche hinterlässt, muss man hin und wieder hinwegsehen…
Schäle und wasche die Schwarzwurzeln. Schneide sie in rund 2 cm große Stücke und lege sie unmittelbar in kaltes Wasser mit einem Schuss Zitronensaft, damit sie nicht braun werden. Die Zwiebeln ebenfalls schälen und klein hacken. Erhitze in einem Topf ca. 2 EL vegane Butter und dünste darin die Zwiebeln an. Die Schwarzwurzeln abseihen und zusammen mit dem Risotto-Reis kurz mitdünsten. Anschließend mit dem Weißwein ablöschen und einköcheln lassen, während du immer wieder umrührst.
Füge nun kellenweise die Gemüsebrühe hinzu, rühre und rühre und lasse die Brühe nach und nach einkochen. Verfahre solange so, bis die Gemüsebrühe aufgebraucht und Risotto-Reis sowie Schwarzwurzeln gar sind. Dann die abgetropfen Pfifferlinge sowie die klein gehackte Petersilie mit ins Risotto geben. Dieses mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und zu guter letzt noch die Hefeflocken und einen großen Schluck Zitronensaft unterrühren. Das Risotto sollte am Ende schön schlotzig sein. Wenn es bereits zu sehr eingekocht ist, einfach vor dem Servieren noch einen Schluck Wasser hinzufügen.
Anstelle von Schwarzwurzel kannst du auch Spargel verwenden. Wenn du keine Pfifferlinge bekommst, versuche es einfach mit anderen Pilzen.
Wenn der Schwarzwurzelsaft für Verklebungen sorgt, z.B. auf der Arbeitsfläche oder der Spüle, dann reibe die Stelle einfach mit etwas Sonnenblumenöl ein. Das löst die Verklebungen. Anschließend mit Spüli-Wasser großzügig putzen.
Lust, etwas Neues zu entdecken? Auf meinem Blog nehme ich dich mit in die Vielfältigkeit der veganen Küche, die ich für mich entdeckt habe - und mit dir teilen möchte.
