Foodsharing ist ein bisschen wie eine Wundertüte: Du weißt nie, was du bekommst. Es ist eine Überraschung und am Ende ist deine Kreativität gefragt, was du aus den ergatterten von Supermärkten ausrangierten Lebensmitteln zubereiten kannst. Meine Ausbeute: ein Brokkoli, zwei kleine Schalen Champignons und eine Schale Babyspinat. Zuerst wollte ich ja eine feine Gemüsepfanne daraus zubereiten und noch ein paar Kartoffeln aus dem Keller mit hineinschnippeln. Tja, aber dann ist es draußen kalt geworden und meine Pläne haben sich rasch geändert: Suppe muss es an diesem Tag sein! Und so entscheide ich mich für eine vegane Misosuppe aus Gemüseresten. Zugegeben, sie ist mit dem Gemüse aus dem Foodsharing vielleicht nicht mehr ganz so Instagram-tauglich wie dieses Rezept für japanische Misosuppe, für das ich bewusst einen asiatischen Supermarkt aufgesucht habe, aber sie schmeckt ganz sicher ebenso fantastisch.
Für die vegane Misosuppe brauchst du natürlich Miso-Paste. Diese gibt der Suppe ihren ganz eigenen Geschmack, der so absolut gar nichts mit unseren europäischen Suppen gemein hat. Ansonsten brauchst du vor allem Gemüse, Nudeln und zum Abrunden noch etwas Koriander, Chili und Ingwer. Beim Gemüse steht es dir frei, welches du verwenden möchtest. Weil das gerettete Gemüse vom Foodsharing nicht komplett ausgereicht hat, habe ich einfach noch zwei Karotten sowie eine handvoll TK-Edamame mit in die Misosuppe gegeben. Letztere sind eine tolle Proteinquelle und geben geschmacklich einiges her. Um noch eine andere Komponente mit ins Spiel zu bringen, habe ich auch ein Päckchen Tofu (geröstete Zwiebel und Kümmel) klein geschnitten und mit in die Misosuppe gepackt – ohne diesen vorher zu braten, frittieren oder backen. Das Ergebnis war fantastisch. Zum feinen Geschmack kam das gute Gewissen hinzu, hier größtenteils mit Lebensmitteln gekocht zu haben, die ansonsten in der Tonne gelandet wären. Das muss doch echt nicht sein! Also lieber öfter zur Wundertüte Foodsharing greifen!
Nun nach und nach das Gemüse in die Brühe geben: Zunächst die Chili mit dem Ingwer und den Brokkoli, dann die Karotten, Champignons und Edamame. Koche separat die Sobanudeln für etwa 3 Minuten nach Packungsanweisung. Anschließend absieben, kalt abschrecken und beiseite stellen. Den klein gewürfelten Tofu mit in die Suppe geben.
Misosuppe eignet sich toll zur Resteverwertung von Gemüse: Gib einfach das mit in die Suppe, was du noch im Kühlschrank findest.