Hugo, du bist für das nächste Jahr gerettet. Denn ja: Ich habe mal wieder meine Küche in ein Schlachtfeld verwandelt und Holunderblütensirup eingekocht. Jedes Jahr fluche ich, wenn Herd, Arbeitsplatte, diverse Behältnisse und Schöpflöffel kleben. Aber jedes Jahr raffe ich mich wieder auf und habe die größten Sorgen, die Holunderblüte zu verpassen und keinen Sirup machen zu können. Und so bin ich auch diesmal losgezogen, um die schönsten und größten aller Dolden zu ergattern und rechtzeitig für dich das Rezept niederzuschreiben. Der Holunder blüht in der Regel von Ende Mai bis Anfang Juni. Wenn du dich beeilst, hast du also noch ausreichend Gelegenheit, Sirup einzukochen. Den verwende ich übrigens ausschließlich zum a) Verschenken und b) für Hugo. Mit selbst gemachtem Holunderblütensirup und Zutaten, von denen man weiß, wo sie herkommen, schmeckt der nämlich am besten.
Welches Verhältnis von Zucker und Wasser du verwendest, bleibt dir überlassen. Das oft verwendete 2:1 ist mir persönlich zu süß, weshalb ich etwas weniger Zucker einsetze.
Die Zeitangaben habe ich in diesem Rezept absichtlich weg gelassen. Das Einkochen selbst ist kein Act. Allerdings muss der Sirup ja drei Tage ruhen. Und eine Zubereitungszeit von drei Tagen und zwei Stunden wirkt eher abschreckend.
Am besten hält sich der Holunderblütensirup, wenn du ihn kühl und dunkel lagerst. In ungeöffneten Glasgefäßen kannst du den Sirup gut ein Jahr einlagern.