Als herzhaft ist die badische Küche bekannt. Und manchmal gelüstet es mich doch tatsächlich nach dem ein oder anderen regionalen Gericht. Ein Klassiker aus der Region, in der ich lebe, sind Schupfnudeln. Hierzulande sagt man natürlich nicht so. “Bubenspitzle” ist die korrekte Bezeichnung, noch korrekter heißt es “Buwespitzle”. Vergleichbar mit den italienischen Gnocchi, nur doch irgendwie anders. Schon allein, weil die Schupfnudel hier anders kombininiert wird. Entweder süß: mit Apfelbrei. Oder herzhaft: mit Sauerkraut. Weil die Schupfnudeln aus dem Kühlregal meistens nicht vegan sind, sondern Ei enthalten, habe ich mich einfach selbst in der Zubereitung versucht.
Zugegeben: Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen: Kartoffeln kochen, stampfen, Teig daraus zubereiten, Schupfnudeln formen und anbraten – die aus der Supermarkt-Kühlung wirft man einfach in die Pfanne und in ein paar Minuten sind sie verzehrfertig. Aber dafür sind sie nicht annähernd so lecker und kartoffelig wie selbst gemachte Schupfnudel mit Sauerkraut. Letzteres habe ich fertig zubereitet gekauft und nur noch etwas verfeinert. Irgendwo muss man die Zeit ja auch wieder einsparen, wenn man nicht den ganzen Tag in der Küche stehen will. Denn die badische Küche mag zwar sehr lecker sein, sie ist aber auch zeitintensiv – wie ein gutes Sonntagsessen. Und obwohl heute ein Sonntag ist, kann sich das auf meinem Teller sehen und schmecken lassen: Schupfnudel mit Sauerkraut – zubereitet wie zu Großmutters Zeiten.
Bringe in einem Topf etwas Salzwasser zum Sieden und gib die Schupfnudeln hinein. Sobald sie an der Wasseroberfläche schwimmen, kannst du sie mit einem Schaumlöffel aus dem Topf nehmen und in einem Seiher gut abtropfen lassen. Falls du nicht alle Schupfnudeln auf einmal in den Topf bekommst, die Bubenspitzle einfach sukzessive nacheinander garen.
Erhitze in einer Pfanne etwas Öl. Schäle die Zwiebeln und hacke sie in kleine Würfel. Brate die Zwiebeln zusammen mit den Schupfnudeln in der Pfanne an, bis die Schupfnudeln leicht braun gebraten sind. Dann das Sauerkraut hinzufügen. Gib nun nach und nach etwas Gemüsebrühe, einen Schluck Apfelsaft und einen Löffel Senf hinzu. Das Lorbeerblatt und ein paar Pfefferkörner untermischen. Alles zusammen garen, gelegentlich umrühren und vor dem Servieren noch einmal abschmecken und gegebenenfalls nachwürzen.
Du willst dir Stress sparen? Die Schupfnudeln kannst du gut ein, zwei Tage vorher zubreiten und im Kühlschrank bis zur weiteren Verarbeitung lagern.