Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass ich ausgerechnet ein Wirsing-Gericht zur Einweihung einer neuen (alten) Küche zubereiten würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Wirsing. Pah, nie im Leben. Doch genau das ist jetzt passiert. Neuer toller Herd in der Küche und ich denke: Schnapp dir den Blätterteig im Kühlschrank, der schon seit zwei Wochen drüber ist, und mach eine Wirsing-Füllung. Warum? Weil ich diesen Winter bisher kein einziges Mal Wirsing gegessen habe. Im Handumdrehen wird aus der Idee ein Rezept: Wirsing in Blätterteigtaschen haben nämlich einen Vorteil, wenn man einen neuen Herd einweihen will: Man benutzt sowohl das Kochfeld als auch den Backofen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Um die Füllung ein bisschen aufzuwerten, habe ich Linsen drunter gemischt, sogar zwei Sorten, weil ich nicht mehr ausreichend Beluga-Linsen im Haus hatte. Die besten Ideen entstehen manchmal eben tatsächlich aus der Not heraus 😉 Und weißt du, welchen tollen Nebeneffekt der Wirsing in Blätterteigtaschen noch mit sich gebracht hat? Einen zufriedenen Freund, der mir nach einem harten Tag beim Essen ein Lächeln schenkte. Und das, obwohl er Wirsing doch eigentlich so gar nicht mag. “Naja zumindest so, wie er bei uns zu Hause zubereitet wird”, lautete die Rechtfertigung, als er gerade die fünfte Tasche verspeiste. Wenn das mal kein Kompliment ist. Ein Hoch auf den Wirsing und die neue (alte) Küche.
Koche die Linsen in heißem Wasser für etwa 15 Minuten - dann müssten sie bissfest sein. In der Zwischenzeit den Viertel Wirsing in feine Streifen schneiden und diese in kochendem Salzwasser für etwa vier Minuten blanchieren. Anschließend abseihen und mit kaltem Wasser abschrecken. Zwiebeln und Knoblauch schälen und in kleine Würfel hacken. In einem Topf Olivenöl erhitzen und die Würfel darin andünsten, bis sie glasig sind.
Als Beilage zum Wirsing in Blätterteigtaschen mag ich Feldsalat gerne. Zu dem kannst du übrigens auch ein paar der gekochten Linsen geben. Die machen sich darin immer gut.