Experimentelle Küche funktioniert bei mir im Vergleich zu den Experimenten früher im Chemieunterricht erstaunlich gut. Am Herd ist mir noch nie etwas in die Luft gegangen. Okay, zumindest fast. Ich gebe zu: Einmal hat der Mixer beim Pürieren der Suppe seinen Deckel verloren und die Suppe klebte danach überall. Und ich gehöre wohl zu den wenigen Menschen auf diesem Planeten, die ein extravagantes Fünf-Gänge-Menü zaubern können, aber zu dumm zum Puddingkochen sind. Aber damit hat es sich mehr oder weniger. Experimentell wird es bei mir in der Kochstube meistens dann, wenn ein Resteessen zubereitet werden muss. So auch diesmal. Fenchel aus der Gemüsebox liegt noch im Gemüsefach und in der Vorratskammer welken so langsam zwei Orangen vor sich hin. Was also kochen? Liegt doch nahe: Orangen-Fenchel in einer leckeren Orangensoße. Und dann kommt eins zum anderen: Zu Fenchel passt doch Rosmarin ganz gut. Und trinkt man Tequila Gold nicht mit Zimt? Aber es gibt doch auch Orangen-Chili-Schokolade, oder? Ja. Und so landen am Ende Rosmarin, Zimt und Chili in der Pfanne. Gewagt, ja. Aber es könnte auch heftiger kommen: Immerhin lösche ich den Orangen-Fenchel nicht mit Tequila ab 😉
Wasche den Fenchel und schneide ihn in Scheiben. Die Pastinake schälen und würfeln. Eine Orange ebenfalls schälen und in Scheiben schneiden. Die zweite Orange auspressen. Von der benötigst du für die Soße den Saft.
Erhitze etwas Olivenöl in einer großen Pfanne. Brate darin die Fenchelscheiben und die Pastinakenwürfel kurz an, bis sie bissfest sind. Anschließend die Orangenscheiben dazugeben und von beiden Seiten ebenfalls kurz anbraten. Und ich meine wirklich kurz - sonst zerfallen dir die Scheiben.
Lösche das Gemüse und die Orangen nun mit dem frisch gepressen Orangensaft ab. Rühre die Gemüsebrühe und den Agavendicksaft ein. Noch etwas Rosmarin dazugeben und die Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss die Orangenscheiben mit Zimt und Chili bestreuen und die Mahlzeit auf flachen Tellern anrichten. Wenn du magst, kannst du das Essen noch mit gehackten Walnüssen toppen.
Das Rezept ist besonders leicht und eignet sich so hervorragend für warme Tage.
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