Wann ist eigentlich Bärlauchzeit? Die Frage kann ich ad hoc nicht beantworten. Ich verlasse mich da eher auf meinen Riecher. Wenn ich im Wald laufen gehe und es überall nach Bärlauch riecht, dann weiß ich: Jetzt ist es soweit. April scheint also eine gute Erntezeit zu sein. Diesmal musste ich nicht lange überlegen, ob ich ernten würde, und wenn ja, wie ich den Bärlauch verwenden würde: Bärlauchpesto soll es geben – und zwar genau für die Tage, an denen es mit dem Kochen mal schnell gehen muss. Da ist es schon ganz praktisch, selbst gemachtes Pesto im Kühlschrank zu haben und nur ein paar Nudeln abkochen zu müssen. Also ging es in den Wald. Wichtig beim Bärlauchpflücken ist, dass du ihn a) nicht mit einer giftigen Pflanze verwechselst und b) nicht in einem geschützten Gebiet erntest. Am besten mit offenen Augen durch Wald und Flur streifen und auf Schilder achten. Eine ganze Tasche voll habe ich von dem leckeren Gewächs geerntet. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für Augen ich gemacht habe, als ich ihn in den Mixer gegeben habe und am Ende nur noch eine Hand voll übrig geblieben ist. Ähnlich wie beim Spinatkochen geht der Bärlauch ziemlich ein, sobald er verarbeitet wird. Aber das Ergebnis hat sich dennoch gelohnt: Drei Gläser Bärlauchpesto hat meine erste Ernte in diesem Jahr ergeben, eins wurde gleich mal zum Testen verschenkt. Die anderen beiden Gläser warten auf meine Unlust zu kochen – und ich schätze, darauf müssen sie nicht allzu lange warten 😉
Das fertige Pesto in kleine sterilisierte Gläser abfüllen. Nun noch etwas Olivenöl darüber gießen, bis die Oberfläche bedeckt ist. Das konserviert das Pesto. Wenn du es gleich verzehren willst, brauchst du natürlich nicht alles abfüllen. Du kannst dir die gewünschte Menge direkt über die heißen Nudeln geben, verrühren und dir den Geschmack des Frühlings auf der Zunge zergehen lassen.
Das Pesto hält sich, wenn du es im Kühlschrank lagerst und die Oberfläche gut mit Öl bedeckt ist, gut vier Wochen.
Du magst selbst Bärlauch ernten? Verwechsle ihn nicht mit Maiglöckchenblättern. Am besten am Anfang gleich ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben: Wenn es nach Koblauch riecht, kannst du dir sicher sein, dass es sich um Bärlauch handelt.